Bildungspolitik
Kreistagsmitglied Jürgen Ehrlich
Kreistagsmitglied Jürgen Ehrlich

Mit Freude, auch mit etwas Genugtuung, konnte ich im Artikel in dieser Zeitung lesen, dass sowohl die Partei "Die Linke", als auch die Thüringer SPD sich nunmehr entschlossen haben, den Koalitionsvertrag zu ändern und das letzte Kita - Jahr beitragsfrei zu stellen. Ursprünglich hatte man sich ja auf das erste Kita - Jahr geeinigt. Der Grund für meine Emotionen ist darin zu suchen, dass ich als Mitglied der FDP und langjähriger Vorsitzender des Landesfachausschusses Bildung der Thüringer FDP hier eine Forderung des Wahlprogrammes von 2014 ( nachzulesen auf der Seite 7 ) nunmehr umgesetzt sehe bzw. zumindest, dass es eine reale Chance dafür gibt. Wenn man sich nun noch dazu durchringen kann, das letzte Kita - Jahr so zu gestalten, dass es Vorschulcharakter erhält, um allen Kindern die gleichen Chancen beim Start in die Schule zu gewährleisten, entspräche dies dann völlig der Intention der Thüringer FDP. Als Basis dafür wäre der Thüringer Bildungsplan geeignet, vor allem dann, wenn eine enge Zusammenarbeit zwischen den Grundschulen und den Kindertagesstätten gewährleistet ist. Die Kolleginnen und Kollegen in den Kita `s sind zur Umsetzung dieses Konzeptes durchaus in der Lage. Positiv ist, dass sich der materielle Aufwand "in Grenzen" bewegt, da man weder Lehrer, noch zusätzliche Räumlichkeiten benötigt. Details müssten natürlich vom zuständigen Ministerium noch organisiert und abgeklärt werden. Abschließend noch einige Bemerkungen zur E - Mail der Staatssekretärin Gabi Ohler, mit der sie das Thema einer beschleunigten Lösung zuführen wollte. "Schnellschüsse" bei politischen Entscheidungen sind sicher fatal, aber genauso fatal ist das Verschieben von Entscheidungen, wenn lösbare Aufgaben anstehen! Das vermittelt den Außenstehenden, den Bürgern und somit den Wählern den Eindruck, dass Politik über die Maßen "träge" ist. Dies ist nicht gut für den Glauben an das Funktionieren der Demokratie. Insofern habe ich schon Verständnis für die Reaktion der Staatsekretärin und hoffe nur, dass sie dafür nicht abgestraft wird. Das Ziel ist erreicht - "die Sache kommt endlich ins Rollen"!

Jürgen Ehrlich



02.06.2016 Jürgen Ehrlich