Bildungspolitik
Christian Döbel
Christian Döbel

"Noch nie in der Geschichte unseres Landes hat eine Regierung im wichtigsten Bereich - der Bildungspolitik - so eklatant versagt wie die von Bodo Ramelow", ist der FDP-Bildungsexperte und Gothaer Kreisvorsitzende Christian Döbel stinksauer. Als Familienvater und promovierter Ingenieur hat er gemeinsam mit Experten die Misere untersucht und von Anfang an Vorschläge gemacht, wie es besser hätte laufen können. Aber neben der Regierung haben auch der Landrat in Gotha sowie Schulträger Waltershausen haben seiner Ansicht nach die Probleme ignoriert anstatt im Sinne der Kinder und Jugendlichen zu handeln. "Im Sommer 2020 habe ich ein umfassendes Papier vorgelegt mit konkreten Handlungsanweisungen, im Dezember Luftreiniger für die Schulen im Kreistag vorgeschlagen, außerdem Vorschläge zur Verbesserung der miserablen Onlineanbindung unserer Schulen gemacht. Nicht zu vergessen das grüne Klassenzimmer - aber statt konstruktiv zu arbeiten, haben sich die Verantwortlichen die Schuld permanent hin- und hergeschoben", so der Professor für Automatisierungs- und Regelungstechnik. "Nicht einmal selbsternannte Bildungsexperten der CDU haben hier was Vernünftiges geliefert, und auch aus der Ecke des Lehrerverbands kam selten ein konstruktiver Vorschlag." So eine offensichtliche Überforderung sämtlicher Institutionen ist aus Döbels Sicht wohl einmalig in Thüringen.
Das I-Tüpfelchen ist nach seiner Erfahrung dann die verschlampte Sommerschule. "In Waltershausen haben wir ein umfangreiches Programm über alle sechs Ferienwochen hinweg erarbeitet und medial beworben, das realen Unterrichtsausfall kompensieren soll. Nicht eine einzige Schule, noch der Bildungsminister haben sich auf Nachfrage gemeldet. Der Grund war stets, dass die bürokratischen Hürden viel zu hoch seien, um die Angebote in Anspruch zu nehmen."
Leider müssen aus Sicht des dreifachen Familienvaters mit zwei schulpflichtigen Kindern nicht die Politiker, die auf ganzer Linie versagt haben, die Suppe auslöffeln, sondern wiedermal die Schwächsten der Gesellschaft: unsere Kinder, sowie deren Lehrer und Schulleiter.
Laut ifo-Institut sank die durchschnittliche effektive schulische Aktivität von 7,4 auf 3,6 Stunden am Tag während der staatlich verordneten Schulschließungen, die im Landkreis Gotha besonders mit fast einem halben Jahr besonders lange im bundesweiten Vergleich andauerte. 38 Prozent der Schüler haben höchstens zwei Stunden am Tag gelernt. Das wird zu erheblichen lebenslangen Einbußen führen - ca. 10 % je verlorenem Schuljahr über das gesamte Berufsleben hinweg. Den volkswirtschaftlichen Schaden schätzt das Handelsblatt auf 3.3 Billionen Euro, hervorgerufen neben dem erheblichen Unterrichtsausfall auch durch den fehlenden Druck auf Kurzarbeiter, sich weiterzubilden. "Aber auch hierzu wurde mein Vorschlag bereits am Anfang der Pandemie bewusst überhört", so Döbel. Politiker ignorierten dabei nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Kurzschuljahren 1966 und 1967, die messbar niedrigere mathematische Kompetenzen und 5 Prozent weniger Einkommen lebenslang bei den betroffenen Schülern hervorriefen. "In unserer Zeit der Wissensgesellschaft ist die Situation viel prekärer", weiß der Professor Christian Döbel aus eigener täglicher Erfahrung.
Daneben ist Döbel als Mitglied im Jugendhilfeausschuss im Landkreis Gotha davon überzeugt, dass die psychosozialen Belastungen deutlich zugenommen haben. Bestärkt wird er durch eine Studie des Bundesbildungsministeriums aus diesem Jahr.
Der Ingenieur, der sich als Schulelternsprecher auch für die Wiederbelebung polytechnischen Unterrichts einsetzt, kündigt eine Bildungskonferenz an, auf der die Probleme schonungslos besprochen und Lösungen erarbeitet werden sollen. "Wir werden uns noch mehr Gehör verschaffen müssen, um die Politik endlich zum Handeln zu bewegen. Wir brauchen keine Diskussionen über vergeigte Landtagswahlen mehr, sondern welche um Samstagsschulen, echte Zusatzangebote im MINT-Bereich und vor allem Thüringens größten Schatz: unsere Kinder und Jugendlichen!"

"Noch nie in der Geschichte unseres Landes hat eine Regierung im wichtigsten Bereich - der Bildungspolitik - so eklatant versagt wie die von Bodo Ramelow", ist der FDP-Bildungsexperte und Gothaer Kreisvorsitzende Christian Döbel stinksauer. Als Familienvater und promovierter Ingenieur hat er gemeinsam mit Experten die Misere untersucht und von Anfang an Vorschläge gemacht, wie es besser hätte laufen können. Aber neben der Regierung haben auch der Landrat in Gotha sowie Schulträger Waltershausen haben seiner Ansicht nach die Probleme ignoriert anstatt im Sinne der Kinder und Jugendlichen zu handeln. "Im Sommer 2020 habe ich ein umfassendes Papier vorgelegt mit konkreten Handlungsanweisungen, im Dezember Luftreiniger für die Schulen im Kreistag vorgeschlagen, außerdem Vorschläge zur Verbesserung der miserablen Onlineanbindung unserer Schulen gemacht. Nicht zu vergessen das grüne Klassenzimmer - aber statt konstruktiv zu arbeiten, haben sich die Verantwortlichen die Schuld permanent hin- und hergeschoben", so der Professor für Automatisierungs- und Regelungstechnik. "Nicht einmal selbsternannte Bildungsexperten der CDU haben hier was Vernünftiges geliefert, und auch aus der Ecke des Lehrerverbands kam selten ein konstruktiver Vorschlag." So eine offensichtliche Überforderung sämtlicher Institutionen ist aus Döbels Sicht wohl einmalig in Thüringen.
Das I-Tüpfelchen ist nach seiner Erfahrung dann die verschlampte Sommerschule. "In Waltershausen haben wir ein umfangreiches Programm über alle sechs Ferienwochen hinweg erarbeitet und medial beworben, das realen Unterrichtsausfall kompensieren soll. Nicht eine einzige Schule, noch der Bildungsminister haben sich auf Nachfrage gemeldet. Der Grund war stets, dass die bürokratischen Hürden viel zu hoch seien, um die Angebote in Anspruch zu nehmen."
Leider müssen aus Sicht des dreifachen Familienvaters mit zwei schulpflichtigen Kindern nicht die Politiker, die auf ganzer Linie versagt haben, die Suppe auslöffeln, sondern wiedermal die Schwächsten der Gesellschaft: unsere Kinder, sowie deren Lehrer und Schulleiter.
Laut ifo-Institut sank die durchschnittliche effektive schulische Aktivität von 7,4 auf 3,6 Stunden am Tag während der staatlich verordneten Schulschließungen, die im Landkreis Gotha besonders mit fast einem halben Jahr besonders lange im bundesweiten Vergleich andauerte. 38 Prozent der Schüler haben höchstens zwei Stunden am Tag gelernt. Das wird zu erheblichen lebenslangen Einbußen führen - ca. 10 % je verlorenem Schuljahr über das gesamte Berufsleben hinweg. Den volkswirtschaftlichen Schaden schätzt das Handelsblatt auf 3.3 Billionen Euro, hervorgerufen neben dem erheblichen Unterrichtsausfall auch durch den fehlenden Druck auf Kurzarbeiter, sich weiterzubilden. "Aber auch hierzu wurde mein Vorschlag bereits am Anfang der Pandemie bewusst überhört", so Döbel. Politiker ignorierten dabei nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Kurzschuljahren 1966 und 1967, die messbar niedrigere mathematische Kompetenzen und 5 Prozent weniger Einkommen lebenslang bei den betroffenen Schülern hervorriefen. "In unserer Zeit der Wissensgesellschaft ist die Situation viel prekärer", weiß der Professor Christian Döbel aus eigener täglicher Erfahrung.
Daneben ist Döbel als Mitglied im Jugendhilfeausschuss im Landkreis Gotha davon überzeugt, dass die psychosozialen Belastungen deutlich zugenommen haben. Bestärkt wird er durch eine Studie des Bundesbildungsministeriums aus diesem Jahr.
Der Ingenieur, der sich als Schulelternsprecher auch für die Wiederbelebung polytechnischen Unterrichts einsetzt, kündigt eine Bildungskonferenz an, auf der die Probleme schonungslos besprochen und Lösungen erarbeitet werden sollen. "Wir werden uns noch mehr Gehör verschaffen müssen, um die Politik endlich zum Handeln zu bewegen. Wir brauchen keine Diskussionen über vergeigte Landtagswahlen mehr, sondern welche um Samstagsschulen, echte Zusatzangebote im MINT-Bereich und vor allem Thüringens größten Schatz: unsere Kinder und Jugendlichen!"