News - Archiv: Mai 2020

08Mai
Coronakrise
Kreisvorsitzender C. Döbel
Kreisvorsitzender C. Döbel

Der FDP-Kreisvorsitzende Christian Döbel kritisiert bei den Maßnahmen in der Bewältigung der aktuellen Corona-Krise den scheinbaren Flickenteppich an Maßnahmen, in dem nur teilweise ein ausgeklügeltes System dahinter zu erkennen ist. "Nicht nur wir als Wissenschaftler wünschen uns mehr Systematik in der Entscheidungsfindung unserer Behörden und auch, dass die Entscheidungen für alle transparent nachvollziehbar begründet sind. Das war in den ersten Wochen aufgrund der Vielzahl von Einflüssen nicht möglich, könnte aber jetzt die Chance für unsere Politik sein, endlich Transparenz und Planbarkeit für alle herzustellen", so der Professor für Automatisierungs- und Regelungstechnik. "So ist es beispielsweise nicht nachvollziehbar, warum bestimmte Branchen wie die Gastronomie geschlossen sein müssen, obwohl sie die Hygienemaßnahmen hervorragend einhalten könnten."
Döbel hat zur Erstellung seines Vorschlags nicht nur Krankenhausbetreiber, Pfleger, Ärzte, politische Entscheider, sondern auch Gegner der bisherigen Maßnahmen gesprochen und daraus ein ingenieurtechnisches Modell erstellt, in dem die wesentlichen Ein- und Ausgangsgrößen zur gesteuerten Durchseuchung der Bevölkerung mit COVID-19 zusammengetragen sind. "Den Vorteil dieses Vorgehens sehe ich in der Berechenbarkeit von Effekten, die einzelne Maßnahmen hervorrufen. Wir schätzen nicht den Erfolg etwa eines Mund-Nasenschutzes, sondern stellen konkrete Gleichungen auf, um deren Erfolg oder Nichtfolg nachzuweisen. Auch war mir wichtig, überhaupt erstmal kritische Größen zu identifizieren." So fand er heraus, dass der vielzitierte R0-Wert sich nur als Hilfsgröße eignet (für 10 Mio. Infizierte wäre ein R0-Wert von 1 untragbar, bei derzeit ca. 150.000 gemessenen Infizierten ist er gut), auch schlägt er ein Ablaufkriterium von Maßnahmen vor, also die automatische Revision im Falle ihres Misserfolgs (d. h. kein messbarer Einfluss aufs Ziel).
Vielmehr würde Döbel auf die Steuerung freier Intensivbetten als Zielgröße setzen. Die lange anhaltende Unterauslastung im Kreis Gotha, die noch immer anhält, verzögert die so wichtige Durchseuchung mit COVID-19, während Wirtschaft und Bildung nachhaltig beschädigt werden. "Wir stützen uns auf die Verzögerungstaktik, anstatt auf die Steuerung, obwohl wir aufgrund der guten Handlungsweise unserer Behörden inzwischen die Hebel dazu in die Hand bekommen haben." Das Ziel wäre nun aus seiner Sicht, die zur Verfügung stehenden Betten möglichst gut auszulasten, ohne sie zu überlasten, indem man etwa eine Sicherheitsreserve definiert.
Auch die Kommunikation der Maßnahmen sowie der nächsten Schritte fällt nach Döbel den hiesigen Behörden so schwer, weil sie zu stark auf die Umsetzung der Maßnahmen des Freistaats setzt. "Dabei haben wir deutliche regionale Unterschiede in Deutschland und sollten die Vorschläge unserer Regierungen für unseren Landkreis entsprechend interpretieren. So müssten nicht im Tierpark ausgerechnet die Unterstellmöglichkeiten im Regen geschlossen werden, sondern eher die Sammelplätze. In meinem Konzept stehen die Menschen im Vordergrund, die verantwortungsvoll eigene Entscheidungen zu ihrer Sicherheit treffen, und nicht nur omnipotenten Behörden vertrauen müssen."
Aber das bedarf eines Gesamtkonzepts. "Die Gefahr dieser nicht nachvollziehbaren Fehlaufklärung sowie der permanenten Verletzung unserer Grundrechte ist, dass die Verschwörungstheoretiker und die Sozialen Medien die Meinung Vieler bilden. Die ersten Zusammenstöße in Gotha mit der Polizei werden sich wohl weiter verschlimmern." Im Vordergrund sollte aber die Gefahr stehen, die von COVID-19 ausgeht. "Es handelt sich nun mal nicht um eine grippeähnliche Krankheit, sondern um eine hochinfektiöse und gefährliche Lungenkrankheit, die Tausende Menschenleben fordern könnte. Auch das muss klarwerden."
Als Kreistagsmitglied wird Döbel konkrete Anträge formulieren, um seinen Teil zur Verbesserung der Kommunikation beizutragen. "Meckern kann jeder, aber in der Haut der Entscheidungsträger möchten zurzeit nur die Wenigsten stecken. Deshalb möchte ich konstruktiv meinen Teil zur Bewältigung der Krise für alle im Landkreis leisten", so der Liberale. Außerdem wird er sich den Hörern von TMR-Radio stellen, die Fragen zum Papier stellen können. "Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, auch ich korrigiere Ansichten natürlich, sollten sie sich als falsch herausstellen."

Download des Papiers: www.cc-online.eu/Coronapapier.pdf

Coronapapier Döbel


05Mai
Coronakrise
Kreisvorsitzender C. Döbel
Kreisvorsitzender C. Döbel

Für den FDP-Kreisvorsitzenden Christian Döbel stößt die Entscheidung des Bürgermeisters von Waltershausen, die Spielplätze nicht, wie vom Land erlaubt, sofort wieder zu öffnen, auf völliges Unverständnis. "Wochenlang hatte die Stadt Zeit, sich auf diesen Tag vorzubereiten. Die Verhaltensregeln seitens des Freistaats sind klar definiert und müssen natürlich auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.", so der dreifache Familienvater.
"Die Familien tragen seit vielen Wochen die Hauptlast der Krise in der Gesellschaft, indem die Kinder zu Hause betreut werden müssen", so der Ingenieur. "Und seit vielen Tagen freuen sich die Kinder auf die Öffnung ihrer Spielplätze, die ihnen jetzt aus unergründlichen Gründen verwehrt wird." Insbesondere der Spielplatz am Striemelsberg bietet sehr viel Platz, damit Kinder entsprechenden Abstand halten können. "Unser Bürgermeister kann sich auch gern bei seinen Amtskollegen in der Region erkundigen, wo die Spielplätze bereits geöffnet wurden."