Umweltschutz
Liberale erfreut, aber nicht zufrieden
Liberale erfreut, aber nicht zufrieden

Den Kreisvorsitzenden der Gothaer FDP, Jens Panse, erreichte die Nachricht vom endgültigen Aus für das Pumpspeicherwerk Schmalwasser im Urlaub im schönen Kleinwalsertal. Zwischen zwei Laufwettbewerben, die der 52-jährige Liberale dort absolvierte, blieb nur die Zeit für einen kurzen Post via Facebook, in dem er seine Freude zum Ausdruck brachte, während sich die Landespolitik im "Bedauern" über die Entscheidung des Konzerns Trianel übte. "Die Freidemokraten waren die einzige politische Partei im Land, die von Anfang an eine klare Position zur Ablehnung des Großprojekts hatte und die Bürgerinitiativen bei ihrem Protest unterstützte", erinnert der Kreisvorsitzende Jens Panse, der sich deshalb auch über den Kommentar seines Amtsvorgängers Torsten Köhler-Hohlfeld freute. "FDP Gotha klare Kante gegen das Sinnlos-Projekt", schrieb der unter den Link zum Bericht des Thüringen-Journals.

Zurück in der Heimat sortiert der FDP-Chef nochmal die Wortmeldungen und Zeitungsberichte. "Zu Euphorie oder zum Zurücklehnen besteht eigentlich kein Anlass", so Panse, denn weder sei Vernunft bei den Verantwortlichen eingekehrt noch habe das Land seine Entscheidungen zur Raumordnung bislang revidiert. Lediglich von "fehlender Wirtschaftlichkeit und dem Wandel in der Geschäftsausrichtung des Unternehmens", sei in der Begründung des Unternehmens die Rede gewesen. "Die Raumordnungsbehörde muss ihren Beschluss, insbesondere zum Zielabweichungsverfahren vom 17.3.2015 auf Grund der Aussage von Trianel zum Aus des Projektes am 31.7. zurücknehmen", fordern deshalb die Gothaer Liberalen. Nur so könne die Regionalplanung Mitte und Süd, das Klimaschutzkonzept des Landkreises Gotha und die Thüringer Energie- und Klimaschutzstrategie an den neuen Sachstand angepasst werden.

Auch die Thüringer Fernwasserversorgung müsse sich in ihrer Trinkwasserversorgungsstrategie neu orientieren. "Der Sommer 2018 drängt den Kommunen zwingend die Verantwortung für die Daseinsvorsorge Trinkwasser auf", so Dipl.-Ing. Helmut Deubner. Der engagierte Liberale aus Friedrichroda stellt auch die Frage nach den betrieblichen Verlusten des Projektpartners Thüringer Fernwasserversorgung und befürchtet, dass diese wieder auf dem Verbraucher abgeladen würden.

"Unter dem Strich sind wir aber erst einmal erleichtert und freuen uns mit den Menschen, die in der Region wohnen und die Natur des Thüringer Waldes erhalten wollen", so der FDP-Kreischef Jens Panse. Die Chancen für die Entwicklung des Tourismus entlang des Rennsteigs gelte es zu nutzen und da könne man von Regionen wie dem Kleinwalsertal lernen, obwohl dieses sich verkehrstechnisch ungünstig in der "schönsten Sackgasse der Alpen" befinde.