Kreisbereisung
Köhler-Hohlfeld besucht Truppenübungsplatz
Köhler-Hohlfeld besucht Truppenübungsplatz

Der Landesfachausschuss Internationale Politik besuchte am Montag Nachmittag den Truppenübungsplatz in Ohrdruf. Die Initiative ging auf den Gothaer FDP-Kandidaten für die Bundestagswahl, Torsten Köhler-Hohlfeld und den Kreisvorsitzenden des Ilmkreises, Kurt Schlenstein zurück. Der Leiter des Truppenübungsplatzes, Oberleutnant Frank Peter gab einen kurzen Überblick über die Geschichte und Probleme des Platzes. Seit 1871 nutzen Truppen die Fläche bei Ohrdruf für Übungen und seit 1906 ist Ohrdruf kaiserlicher Truppenübungsplatz, gefolgt von Reichswehr, Wehrmacht, Amerikanern und bis zu 25.000 sowjet-russischen Soldaten. Im Jahr 1993 übernahm die Bundeswehr den Truppenübungsplatz. Seitdem wird die Fläche von Munition beräumt. Alle Wege und etwa ein Drittel sind derzeit schon tiefenberäumt. Ein weiteres Drittel ist oberflächenberäumt - bis zwanzig Zentimeter Tiefe. Der Rest ist noch kontaminiert. Etwa 500 Tonnen Altmetall wurden in Form von Munition bereits geborgen und der Wiederverwertung zugeführt.





Auf den Schießplätzen darf nur noch mit kleinkalibrigen Waffen, G3, G36, Pistole, MG, SMG bis 40 mm mit Übungsmunition geschossen werden. Damit soll eine neue Kontamination geräumter Flächen vermieden werden. Es üben neben den Verbänden der Bundeswehr auch der Zoll und Polizeieinheiten. Niederländische Luftlandeeinheiten nutzen das weitläufige Areal gelegentlich für Ihre Übungen, da Absetzübungen mit Fallschirm oder auch direkt auf dem Feldflugplatz möglich sind.
Der Truppenübungsplatz soll in einen Standortübungsplatz umgewandelt werden und dem Standort Gotha zugeordnet werden.

Bei einem mehrstündigen Rundgang über den Platz besuchten die Delegationsteilnehmer Ausbildungsstationen der Feuerwehr, der Schießplätze und historische Plätze, so den französischen Friedhof und das Außenlager des KZ Buchenwald. Die Häftlinge des Sonderlagers wurden als Zwangsarbeiter für den Bau umfangreicher unterirdischer Tunnel- und Bunkeranlagen eingesetzt. Im März 1945 hatte das Lager 11.700 Häftlinge. Am 2. April 1945 musste der größte Teil der Häftlinge unter SS-Bewachung in einem Todesmarsch 51 Kilometer nach Buchenwald marschieren. Zahlreiche Häftlinge brachen während des Marsches zusammen und starben bzw. wurden von den SS-Bewachern erschossen. Die Teilnehmer der Delegation gedachten der zahlreichen unsinnigen Opfer der NS-Diktatur.