Kreisverbandsarbeit
FDP-Mitglieder aus Gotha und Soest
FDP-Mitglieder aus Gotha und Soest

Beeindruckt zeigte sich die Delegation des FDP-Kreisverbandes Soest am Sonntag trotz Regens von der Residenzstadt Gotha und dem Schloss. "So etwas haben wir nicht zu bieten", sagte der Kreisvorsitzende Wilhelm Reinecke. "Dennoch laden wir die Gothaer Parteifreunde gern in unsere schöne Region im Herzen Nordrhein-Westfalens ein." Der Einladung zum Gegenbesuch war ein spannender Erfahrungsaustausch der liberalen Familie im "Waldbahnhotel" in Gotha vorausgegangen.

"Uns interessiert natürlich besonders, wie man von 2 Prozent in den Umfragen binnen kürzester Zeit zu einem solchen Wahlerfolg von über 8 Prozent kommen kann", hatte Gothas Kreisvorsitzender Torsten Köhler-Hohlfeld zum Auftakt mit Blick auf die jüngste Landtagswahl in NRW gefragt. Natürlich gab es mit Christian Lindner einen starken Spitzenkandidaten, aber entscheidend war wohl die langjährige kontinuierliche Arbeit der Liberalen vor Ort und die Möglichkeit, dass vorhandene große bürgerliche Wählerpotenzial zu aktivieren. 450 Mitglieder hat der Kreisverband in Soest. Mit derzeit 90 Mitgliedern zählt Gotha schon zu stärksten Kreisverbänden in Thüringen. Ein Teil der 7-köpfigen Soester-Kreistagsfraktion mit der Vizelandrätin Monika Korn und dem Landesvorsitzenden der Liberalen Senioren Günther Münzberger an der Spitze gehörte zu der Delegation, die sich getragen von dem Wahlerfolg, zum Erfahrungsaustausch nach Thüringen aufmachte.

In Soest arbeitet die FDP im Kreistag in einer Koalition mit der CDU. Allerdings sei man etwas "unzufrieden", weil die CDU nach dem "Merkel-Prinzip" zuerst an sich selbst, dann an sich selbst und wenn dann noch etwas übrig sei, erneut an sich selbst denke, berichtete der Vorsitzende Wilhelm Reinecke. Erfreulicheres konnten die beiden Gothaer Kreistagsmitglieder Jürgen Ehrlich und Torsten Köhler-Hohlfeld über die Fraktionsgemeinschaft und die Zusammenarbeit mit der CDU im Kreis berichten, die sich gerade erfolgreich mit der Wiederwahl des Landrats Konrad Gießmann bewährt habe. Die Probleme der Kommunen in Ost und West scheinen offenbar aber ähnlich gelagert zu sein. Er komme aus einer zahlungsunfähigen Gemeinde sagte Reinecke. Dies konnte zum Glück keiner der anwesenden Kommunalpolitiker aus dem Kreis Gotha von sich behaupten, allerdings seien schon einige Fälle im Land Thüringen bekannt, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende und Pressesprecher der FDP-Landtagsfraktion Jens Panse mit Blick auf die Städte Eisenach und Oberhof. Der 45-jährige Liberale freute sich besonders über das Treffen mit den Liberalen aus den alten Bundesländern. "Nach 1989 haben wir uns häufig gegenseitig besucht und enorme Hilfe beim Aufbau der FDP und der Julis bekommen. Auch heute können wir noch voneinander lernen", sagte Panse. Vielleicht würden solche Besuche auch den Linken helfen, ihr aktuelles Ost-Westproblem in den Griff zu bekommen, meinte augenzwinkernd Stadtrat Martin Steinbrück. Der Fraktionsvorsitzende der FDP-/BI-Fraktion in Gotha überbrachte zudem die Grüße des Oberbürgermeisters Knut Kreuch.

"Auch im 22. Jahr der Deutschen Einheit erscheint es uns Liberalen unverändert wichtig, über Bundesländergrenzen hinaus den Erfahrungsaustausch zu pflegen", stellten die beiden Kreisvorsitzenden übereinstimmend fest. Deshalb ist auch der Gegenbesuch der Gothaer Liberalen im kommenden Jahr fest eingeplant. Dazwischen werde man die Kontakte mit Unterstützung der modernen Kommunikationsmöglichkeiten intensivieren. "Herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme und die tolle Betreuung durch die FDP-Kollegen vor Ort. Trotz des nicht gerade glücklichen Wetters haben wir einen informativen, sehenswerten und interessanten Tag in Gotha erlebt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Soest", schrieb per Mail die stellvertretende Kreisvorsitzende Monika Korn nach der Rückkehr in ihre Heimatstadt.