Dr. Christian Döbel, Vorsitzender Waltershausen

Der FDP-Ortsvorsitzende von Waltershausen, Christian Döbel, ist erstaunt über die Vorgehensweise bei einem möglichen Zusammenschluss Waltershausens mit Tabarz oder Friedrichroda. Die Eingemeindung der Dörfer des Emsetals hat einige Schwächen gezeigt, von der mangelnden Information der Bürger bis hin zum Unverständnis über dörfliche Traditionen, die es zu erhalten gilt. Das rächt sich jetzt, indem Kirmesvereine wie der Wintersteiner das dorfeigene Gemeindezentrum kaum noch benutzt, Straßen und Brücken plötzlich als marode identifiziert oder traditionelle Umzüge durchs Dorf (Winterstein) behindert werden - nicht zuletzt spürbar durch die Beschwerden der ehemaligen Emsetaler bei der Stadtverwaltung.
Deshalb fordert Döbel, dass nicht wieder über die Köpfe der Bürger hinweg Bündnisse, jetzt mit Friedrichroda und Tabarz, geschmiedet werden, sondern die Menschen aktiv in die Diskussion eingebunden werden. Die Gespräche sollten deshalb aus seiner Sicht lediglich einer Sondierung dienen, um den Bürgern wirkliche Alternativen anzubieten. "Demokratie heißt für mich in erster Linie Auswahl einer möglichen Option, nicht nachträgliches Abnicken von längst beschlossenen Entscheidungen", so Döbel.
Die Sondierungen sollten in erster Linie in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft, Tourismus, Kultur und Bildung stattfinden und den Menschen in den drei Städten die Wahl gelassen werden. Ihm ist dabei wichtig, dass der Respekt vor dem Souverän gewahrt bleibt und die Politiker die Entscheidungen der Menschen auch nachher akzeptieren. Die jüngste INSA-Umfrage hat schließlich ergeben, dass die meisten Thüringer derzeit gegen eine Gebietsreform sind. Desweiteren sollten die Bürger auch über soziale Netzwerke, Online-Medien oder Petitionen (wie beispielsweise "Freies Internet Waltershausen") stärker in die Diskussion eingebunden werden.
Eine mögliche Vision eines neuartigen Landkreises "Gotha 2.0" hat der promovierte Elektrotechniker bereits veröffentlicht (s. Homepage Lokalreporter).