Stadt Waltershausen
Dr. Christian Döbel, Vorsitzender Waltershausen
Dr. Christian Döbel, Vorsitzender Waltershausen

er Ortsvorsitzende der Freien Demokraten in Waltershausen, Christian Döbel, begrüßt den Beginn der Bauarbeiten zum neuen Gewerbegebiet zwischen der Gothaer und der Ohrdrufer Straße bereits in diesem Jahr. "Es ist gut, dass die Anfrage von Carlisle Construction Materials (CCM) diese Entscheidung beschleunigt hat. Auf der anderen Seite ist es jedoch bezeichnend, dass erst ein Unternehmen diese Entwicklung anstoßen muss und nicht umgekehrt", betont Döbel. "Stattdessen sollte sich die Stadt - wie andere auch - auf Messen und Tagungen als attraktiver Unternehmensstandort aktiv präsentieren, Netzwerken (wie beispielsweise der "Zukunftsstadt") zum Zweck der Unternehmensanwerbung beitreten und eine strategische Wirtschaftsförderung betreiben!"

Diese sollte auch den Aufbau eines Technologie-Gründerzentrums, möglicherweise als Außenstelle des Gothaer oder Schmalkaldener TGF oder eine Stelle im Rathaus beinhalten. "Die Rezepte von vor 20 Jahren reichen hier nicht mehr aus. Technologie-Start-Ups haben heute viel mehr Gegenwind in der Gründungsphase und erwarten daher zu Recht auch mehr Service von den Gemeinden, sonst kommen sie gar nicht erst", weiß Döbel.

Das neue Gewerbegebiet sollte nach dem leitenden Elektrotechniker allerdings nicht nur an die Gothaer Straße, sondern auch an die Ortsverbindung Schepfenthal/ Wahlwinkel angebunden werden. Das würde aus seiner Sicht den Verkehr gerade in der Rush Hour deutlich entlasten.

Auch ist es nach Ansicht des promivierten Ingenieurs wichtig, dass Waltershausen für das neue Gewerbegebiet weitere Branchen anwirbt. Die Kunststoffindustrie entwickelt sich super - nicht zuletzt ein Verdienst des Bürgermeisters. "Dennoch müssen wir heute an unsere Kinder und Enkel denken, und da konkurrieren wir mit viel besser entwickelten Regionen als vor einer Generation bei neuen Industriezweigen - wie etwa dem Erfurter Kreuz", so Döbel. Und neue Industrien bringen erst die überdurchschnittlich gut bezahlten Arbeitsplätze in die Region.

Gleichzeitig muss Waltershausen seinen Bürgern und den Unternehmen endlich zeigen, dass es mit der Innenstadtbelebung ernst macht. "Beim öffentlichen WLAN beispielsweise gibt es in vielen anderen Städten gar keine Diskussion - das wird einfach gemacht", kennt sich der dreifache Familienvater Christian Döbel aus, der seine Petition zu einer der nächsten Bürgersprechstunden an den Bürgermeister übergeben möchte (Anfrage auch nach Monaten unbeantwortet). Weitere moderne Gestaltungselemente wie die Vernetzung des Handels ("Smart City Schmalkalden", "Onlinehandel Wuppertal") oder gezielte Angebote für sog. LOHAS (junge, gut verdienende und innovationsbegeisterte Einwohner) sind in dieser Stadt leider noch immer Fremdwörter.