Energie- und Umweltpolitik
Der Süden des Landkreises ist von Plänen betroffen
Der Süden des Landkreises ist von Plänen betroffen

"Die Gothaer Liberalen fordern von der Landesregierung, dass vor Beginn des Raumordnungsverfahren die Alternativen von Standorten des Thüringen-Screening von Trianel sowie des Pumpspeicher-Potenzialkatasters des Wirtschaftsministerium zusammen mit den von den Bürgerinitiativen eingebrachten Alternativvarianten geprüft werden", erklärte der Kreisvorsitzende Torsten Köhler-Hohlfeld nach einer Vorstandssitzung in Gotha. Die jüngste Publikation des Landratsamtes erwecke den Eindruck, dass bereits die Entscheidung für den Standort Tambach-Dietharz und ein Oberbecken auf dem Rennsteig gefallen sei, kritisiert Köhler-Hohlfeld, der auch Kreistagsmitglied ist.

Auf ihrer Vorstandssitzung haben die Liberalen auch Alternativen wie das Pumpspeicherwerk Schmalwasser-Ohra-Crawinkel oder ein Wasserstoffspeicherkraftwerk Schmalwasser-Ohrdruf diskutiert. Diese seien auch unter dem Aspekt der Daseinvorsorge Trinkwasser zu prüfen und raumordnerisch in der Region Westthüringen zu bewerten, fordert die Gothaer FDP. "Die Bedeutung des Naturparkes Thüringer Wald und des Rennsteigs für den Tourismus in Thüringen sowie die Lebensqualität der Bevölkerung während und nach den Baumaßnahmen darf nicht einer übereilten Energiewende geopfert werden", heißt es in dem Beschluss des Kreisvorstandes.

Das von wirtschaftlichen Eigeninteressen des Vorhabensträger Trianel und der Thüringer Fernwasserversorgung geprägte Pumpspeicherwerk Schmalwasser dürfe nicht zu unwägbaren finanziellen Abhängigkeiten der betroffenen Kommunen und des Landkreises, wie z.B. durch die Gewerbesteuer führen. Die von Trianel im Zuge einer "Charmeoffensive" angebotene sogenannte "Bürgerbeteiligung" an Finanzierung und Gewinn lehnt die FDP schon wegen der ansteigenden Energiepreise und der damit verbundenen Subventionen für Ökostrom kategorisch ab. "Die FDP sieht im Runden Tisch keine Alibiveranstaltung sondern fordert, eine produktive Mitwirkung der betroffenen Bürger, Vereine und Verbände an dem Vorhaben zu ermöglichen", so Köhler-Hohlfeld abschließend.